Ab dem Jahr 2015 müssen laut Energieeinsparverordnung (EnEV) Heizkessel, die vor 1985 eingebaut wurden und somit älter als 30 Jahre sind, in der Regel ausgetauscht werden. Aber nicht nur aufgrund der geänderten Gesetzeslage sollte man einen Austausch der alten Heizungsanlage vornehmen.
Ölöfen, die älter als 15 oder gar 20 Jahre sind, bieten aus energetischer Sicht das größte Einsparpotenzial. Nur durch den Ersatz eines alten Ölkessels durch einen modernen Brennwertkessel mit einer Investitionssumme von etwa 8.000 Euro könnte 20 bis 30 Prozent an Öl eingespart werden. Deshalb lohnt sich auch die Sanierung alter Heizungsanlagen für die Hausbesitzer. Nach acht bis zehn Jahren sind die Investitionen eingespart, bei Zugrundelegung eines stabilen Ölpreises. Dieser Zeitraum verkürzt sich mit dessen Anstieg.
Noch besser für die Klimabilanz wäre statt der Erneuerung der alten Heiztechnik ein Wechsel des Brennstoffes hin zu Biomasse oder anderen regenerativen Energieträgern. Es kann sich außerdem auch lohnen Häuser durch die Verlegung von kleinen Wärmenetzen gemeinsam zu beheizen. Über Kraftwärmekopplung können Nahwärmenetze effizienter gemacht werden als dezentrale Heizungslösungen. Gelungene Beispiele für Nahwärmenetze bieten die neun Bioenergiedörfer im Landkreis, wie z.B. Oberrosphe, Erfurtshausen und Fronhausen. Auch die Nutzung von industrieller Abwärme, wie das Beispiel Schönstadt zeigt, kann einen Mehrwert für ein ganzes Dorf bringen.
Einen Überblick über ökologische Heizungsanlagen können Sie sich hier verschaffen:
http://www.ecotopten.de/waerme
Natürlich stellt die Erneuerung der Heizungsanlage eine große finanzielle Belastung dar.
Dank Bundesmitteln können Zuschüsse des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und zinsgünstige Kredite durch die die Bank für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch genommen werden, um einen Austausch der Heizungsanlage zu finanzieren. In der Regel ist eine Kumulation der öffentlichen Fördermittel möglich. Auch das Land Hessen stellt Mittel über verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Oft lohnt sich auch die Nachfrage bei den regionalen Energieversorgern, da diese auch eigene Förderprogramme haben.
Einen Überblick über mögliche Förderprogramme erhält man hier:
http://www.energiefoerderung.info/suche
http://www.energieland.hessen.de/foerderkompass
Weitere Maßnahmen können dafür sorgen, dass die Wärmeerzeugung möglichst effizient wird wie z.B.
Eine Heizungsoptimierung durch einen hydraulische Abgleich kann nicht nur für eine Erhöhung der Energieeffizienz sorgen, sondern auch für eine optimale Wärmeverteilung im Gebäude und die Vermeidung von Geräuschen in der Heizungsanlage. Er ist bei den meisten Förderprogrammen Voraussetzung für die Bewilligung.
Über den Nutzen des hydraulischen Abgleichs hat Carsten Metelmann vom Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen am 11.04.2013 referiert. Die Präsentation können Sie hier herunterladen: (2 MB)
Neben all der Technik hat natürlich auch das Nutzerverhalten einen erheblichen Einfluss auf die Höhe der Heizkosten. Die Raumtemperatur um 1°C zu senken, kann die Heizkosten um rund 6 Prozent senken.
In einer Energieberatung erhalten Sie auf Sie zugeschnitte Tipps rund um das Thema Energieeinsparung. Mehr Informationen zu Energieberatungen im Landkreis erhalten Sie hier.
Weitere sinnvolle Tipps zum Thema Heizkosten sparen erhalten Sie hier:
http://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/heizkosten-sparen/heizkosten-sparen-uebersicht/
Die Struktur der Wärmeerzeugung im Landkreis Marburg-Biedenkopf können Sie sich hier anschauen.