Vertreter der nordjapanischen Kommune Kuzumaki informierten sich über die Klimaschutz-Aktivitäten des Landkreises und Möglichkeiten für den Einsatz von Erneuerbarer Energien. Die Kommune Kuzumaki möchte verstärkt Erneuerbare Energien einsetzen und regionale Energiequellen wie auch Holz nutzen. Im Sinne eines Studienaustausches besuchte außerdem eine Delegation der Universität Tokyo unseren Landkreis, um sich mit Fragen zur Energieversorgung und zu kommunalen Klimaschutzaktivitäten zu beschäftigen.
Bei einer eintägigen Klimaschutz-Exkursion lernten die japanischen Besucher*innen die Firma Viessmann und speziell ihre Produkte, die zur Energieerzeugung aus Biomasse eingesetzt werden können, kennen. Insbesondere die zukunftsweisende Verbindung von Energieanlagen und Digitalisierung beeindruckte die Gäste. Gemeinsam möchte man versuchen, ggf. ein Modellprojekt eines Bioenergiewärmenetzes in Kuzumaki zu realisieren.
Danach besuchte die Gruppe das Bildungszentrum der Bauwirtschaft in Marburg und lernte das duale Bildungssystem kennen, das praktische und theoretische Lerninhalte eng verknüpft. Besonders beeindruckt zeigten sich die Gäste vom Ökolehrpfad, wo Auszubildende sich frühzeitig die Grundlagen der Umwelt- und Klimaschutztechnik anhand verschiedener praktischer Lernstationen gemeinsam erarbeiten.
Kanehira Shunsuke, Planungsabteilung für Allgemeine Angelegenheiten, lobte die in den vergangenen Jahren gewachsene Freundschaft zwischen Kuzumaki und Marburg-Biedenkopf. Die Erfahrungen und das Wissen, dass der Landkreis im Bereich der Erneuerbaren Energien sowie der dualen Berufsausbildung gemacht hat, will er mit in seine Heimat nehmen.
Auch der Besuch einer Delegation der Universität Tokyo verlief erfolgreich. Mit der Besichtigung des Marburger Entsorgunszentrums, einer detaillierten Führung zum Thema Energieversorgung in der Firma Elkamet/Biedenkopf und einem Austauschtreffen mit aktuellen und ehemaligen Studierenden der Technischen Hochschule Mittelhessen zeigten sich die Teilnehmer*innen sehr zufrieden. Es konnten viele Informationen zum Thema Klimaschutz, Ausbildung und Energiemanagement gesammelt werden.
„Mit diesen Veranstaltungen zeigen wir, wie Klimaschutz auf verschiedenen Ebenen gelebt werden kann und welchen Beitrag die Kommunen, Bürger*innen und örtliche Unternehmen leisten können“, betont Franke und ergänzt: „Der internationale Erfahrungsaustausch steht im Vordergrund. Ich erhoffe mir aber auch Handelskontakte zu knüpfen und Input sowie neue Herangehensweisen aus verschiedenen Ländern zu bekommen.“ Dank der positiven Erfahrungen aller Beteiligten wird der Landkreis auch weiterhin über die Landkreis- und Landesgrenzen hinaus die Vernetzung in Sachen Klimaschutz fördern und voranbringen.