Zum einen kann der regionale Verkehr über die Raumplanung gesteuert werden. So sollte die lokale Bevölkerung im ländlichen Raum nicht zu weit fahren müssen, um Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs zu erhalten. Diese sollten daher möglichst auch in den Grundzentren und nicht nur in den Mittel- und Oberzentren erreichbar sein.
Einzelne Fahrzeuge können besser ausgelastet werden, beispielsweise durch gemeinsames Besitzen oder Nutzen von Fahrzeugen. So können Fahrgemeinschaften entlang stark frequentierter Strecken gebildet werden (z.B. über regionale Mitfahrsysteme).
Viele Wege können auch über eine Kombination unterschiedlicher Fortbewegungsmittel zurückgelegt werden, beispielsweise mit dem Fahrrad und dem Zug. Dieser sogenannte multimodale Verkehr könnte durch Mobilitätsmanager gefördert werden, welche dafür sorgen, dass die Übergänge zwischen verschiedenen Fortbewegungsformen vereinfacht werden. Dafür müssen sie verschiedene Planungs- und Entscheidungsebenen sowie private bzw. bürgerschaftliche Initiativen zusammenbringen.
Auch über die Förderung des Radverkehrs kann eine Verringerung des Autoverkehrs erreicht werden. Es gibt einige Ansatzpunkte, um das Radfahren attraktiver zu gestalten – von der Einführung von Mitnahmesystem im öffentlichen Verkehr über die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur und die Einrichtung von Fahrrad-Leihsystemen.
Es gibt Angebotslücken, die nicht durch Unternehmen oder politische Entscheidungen geschlossen werden können – beispielsweise, wenn Alleinlebende im ländlichen Raum auf ein unzureichendes ÖPNV-Angebot treffen. Hier kann durch ehrenamtliches Engagement ausgeholfen werden. Zudem sollten die bestehenden Verkehrsangebote flexibel ausgestaltet werden und eine Kommunikation und Motivation zur Nutzung der Angebote stattfinden. Darüber hinaus sind bestehende Nutzungsbarrieren abzubauen.
Andererseits gibt es auch privat und ehrenamtlich organisierte Verkehrsangebote, deren Vernetzung mit dem öffentlichen Verkehrsangebot optimiert werden kann. Privat organisierte Bürgerbusse und Mitfahrsysteme könnten periphere Räume an Haupt-Verkehrsachsen sowie an ÖPNV-Haltestellen anbinden. Da das eigene Mobilitätsverhalten eng mit dem persönlichen Wertesystem verknüpft ist, empfiehlt es sich ebenfalls, öffentliche Verkehrsangebote zielgruppenspezifisch zu bewerben – beispielsweise über Mobilitätslotsen, die innerhalb ihres jeweiligen sozialen Milieus aktiv werden. Darüber hinaus können auch Personen mit Vorbildfunktion (z. B. Bürgermeister) für den ÖPNV werben.
Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfordert ein koordiniertes Vorgehen über formelle Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Dies ist die Stärke von LEADER-Gruppen, in welchen sich eine Vielzahl an Akteuren, die für die regionale Entwicklung bedeutend sind, vernetzen und gemeinsame Aktivitäten umsetzen.
Ein ausführliche Zusammenstellung der Projektergebnisse finden Sie hier.